Ronneburgs Bürgermeister bietet Langzeitarbeitslosem eine berufliche Perspektive

Klaus Urban hat schwere Zeiten hinter sich. Über zwanzig Jahre war der 55jährige arbeitslos – das blieb nicht ohne gravierende Folgen für seine Gesundheit. „Menschen wie Herrn Urban eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu erschließen ist fast unmöglich“, räumt Christan Uebach ein. Er ist Arbeitsvermittler beim Kommunalen Center für Arbeit, dem Jobcenter des Main-Kinzig-Kreises. Fast unmöglich – denn am Ende gelingt es doch. Das ist nicht zuletzt dem Bürgermeister der Gemeinde Ronneburg, Andreas Hofmann, zu verdanken. „Für unseren Betriebshof hatten wir noch Bedarf an einer Arbeitskraft, die unsere Facharbeiter bei den einfacheren Routine-Tätigkeiten entlastet.“ Hofmann hatte keine Scheu auch einem erheblich eingeschränkten Langzeitarbeitslosen eine Chance einzuräumen. Der Ronneburger Rathauschef war bis zu seiner Wahl 2012 selbst Fallmanager im Kommunalen Center für Arbeit in Hanau. Dementsprechend groß war auch das Verständnis des SPD-Politikers: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass für manche Leistungsbezieher ein regulärer Job kaum erreichbar ist.“ Er möchte Urbans Einstellung aber nicht nur als soziales Engagement verstanden wissen: „Herr Urban ist ein zuverlässiger und guter Mitarbeiter. Er hat sich hervorragend in unserem kleinen Team eingelebt und geht den Kollegen vom Bauhof tatkräftig zur Hand.“ Urban pflegt die Grünanlagen der Kommune, leistet in der kalten Jahreszeit Winterdienst, hält Spielplätze in Stand und greift bei den Gemeinde-eigenen Liegenschaften zum Pinsel. Zwanzig Stunden in der Woche streift er die orangene Bauhof-Kluft über. Dass es ihm dabei gut geht, merkt man ihm an: „Ich möchte mit meiner Geschichte anderen Mut machen. Du kannst es schaffen, egal wie tief Du drin steckst.“Michael Krumbe, Vorstand des Jobcenters, verfolgt diesen Fall mit großem Interesse: „Zunächst freue ich mich natürlich sehr darüber, dass Bürgermeister Andreas Hofmann seine sozialen Wurzeln im KCA offensichtlich nicht vergessen hat.“ Urbans Schicksal belege eindrucksvoll, dass es auch bei scheinbar aussichtlosen Fällen einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gebe könne, so Krumbe, wichtige Voraussetzung sei aber, dass die Motivation stimme.

Klaus Urban hat die Schatten seiner Vergangenheit hinter sich gelassen. Dass er inzwischen nicht mehr auf staatliche Transferleistungen angewiesen ist, erfüllt ihn mit Stolz. Nach Jahrzehnten ist er jetzt endlich unabhängig.