Ehemaliger Arbeitsloser beweist sich bei C & H Kanalservice Schlüchtern

Nein – es ist kein Rosenduft, der einem aus dem offenen Kanaldeckel auf dem Schlüchterner Marktplatz entgegenschlägt. Aber davon lässt sich Tobias Michel nicht abschrecken. Beherzt steigt er in den dunklen Schacht ab und befreit den Kanal von angeschwemmtem Unrat. Rosig ist auch nicht der Blick auf seinen Lebenslauf: Förderschulen, Minijobs und immer wieder längere Phasen der Arbeitslosigkeit. Für Britta Zeus, Arbeitsvermittlerin beim Jobcenter des Kommunalen Centers für Arbeit, keine leichte Aufgabe, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und für den gebürtigen Offenbacher eine passende Stelle zu suchen. Kanalservice_Schlüchtern_2_klDiese fand sie schließlich beim C & H Kanalservice Schlüchtern. Das Einsatzspektrum des jungen Unternehmens, das 2015 aus einer Insolvenz hervorgegangen war, reicht von Kanalreinigung und -sanierung, Dichtheitsprüfungen bis hin zu Sinkkastenentleerungen – auch ein 24-Stunden-Notdienst gehört dazu. Geschäftsführer Uwe Hoyer macht aus seiner anfänglichen Skepsis keinen Hehl: „Der Job ist kein Zuckerschlecken, wir müssen richtig ranklotzen bei jedem Wetter und zur Not auch bei Tag und Nacht, da hat schon mancher das Handtuch geworfen.“ Michel musste von Tag eins an beweisen, dass er dem gewachsen war. Und das ist ihm gelungen. „Egal wie hart oder schmutzig eine Arbeit ist – der Tobias packt ohne zu murren an. Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft passen bei ihm zu hundert Prozent“, lobt sein Chef. Null Fehltage, keine einzige Verspätung, und das obwohl der 33jährige jeden Tag mit Fahrrad und Bahn von seinem Wohnort Steinau nach Schlüchtern fährt. So eine Entwicklung erlebt auch KCA-Frau Zeus nicht jeden Tag: „Ich freue mich, dass bei Herrn Michel der Knoten geplatzt ist.“ Sein nächstes Projekt ist der Führerschein. Ohne den kann er nicht selbstständig zu Arbeitseinsätzen fahren. Nimmt er noch diese letzte Hürde, dann wartet am Ende doch eine rosige Zukunft auf ihn.