Susanne Simmler nutzte am 13. November 2017 im Mehrgenerationenhaus Fallbach in Hanau die Gelegenheit, sich aus erster Hand über das Projekt „Früh in Arbeit“ des Jobcenters des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) zu informieren. Die Vorsitzendes des KCA-Verwaltungsrates saß dazu mit Teilnehmerinnen und Mitwirkenden am Tisch, um mehr über das Konzept dieses Jobcenter-Angebotes zu erfahren, aber auch um sich über die persönlichen Schicksale und Lebenswege Betroffener auszutauschen.

„Früh in Arbeit“ (FiA) richtet sich vorwiegend an alleinerziehende Frauen, mit jungen Kindern, die schon längere Zeit Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen. Für diese Frauen ist der Einstieg oder die Rückkehr in den Job häufig sehr schwierig. Fehlende Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder und unflexible Arbeitszeitmodelle sind nicht die einzigen Probleme. Selbst Behördengänge werden rasch zur unüberwindbaren Hürde. In der Situation einen Fuß in den Arbeitsmarkt zu bekommen erscheint fast aussichtlos. So berichtete eine Mutter, von deren drei Kinder zwei unter frühkindlichem Autismus leiden, von den vielfältigen Barrieren, vor denen sie immer wieder aufläuft.

Genau an der Stelle setzt FiA an: Das Besondere, die drei Coaches machen Hausbesuche. Die Teilnehmerinnen ersparen sich die Anfahrt ins Amt und haben keinen Stress, ihre Kinder unterzubringen. Stattdessen planen sie mit ihrem Coach am heimischen Küchentisch die weiteren Schritte und Möglichkeiten, räumen Hürden aus dem Weg, bewältigen Papierkram und informieren sich über Ansprüche und Hilfsangebote. Zusätzlich kommen die Teilnehmerinnen mit ihren Kindern an den drei Projektstandorten Maintal, Hanau und Gründau-Rothenbergen wöchentlich in sogenannten Jobcafés zusammen. Hier treffen sie auf Gleichgesinnte, tauschen wertvolle Tipps und Erfahrungen aus oder spenden sich gegenseitig Mut und Motivation.

Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler zeigte sich im Gespräch von den verschiedenen Berichten beeindruckt: „Viele junge Mütter resignieren ab einem bestimmten Punkt – das dürfen wir nicht zulassen. Deshalb ist ein individuelles, flexibles und vor allem persönliches Angebot wie FiA für diese Zielgruppe das richtige Instrument.“ Michael Krumbe, Vorstand des KCA-Jobcenters, ergänzt: „FiA ist für uns ein Projekt mit Vorbildcharakter, wir wollen hier Erkenntnisse gewinnen, die wir in unser Tagesgeschäft übertragen können“. Das Projekt, so führt er weiter aus, werde zu ca. 70 Prozent aus Mitteln des Landes Hessen finanziert und laufe noch bis Ende 2019.