Monatsmeldung Juni – KCA und aQa qualifizieren Arbeitsuchende zu Alltagshilfen in der Altenpflege

Eine kleine Mahlzeit zubereiten,  Ordnung halten im Kleiderschrank oder schnell durchsaugen – es sind solche Hilfestellungen in der Haushaltsführung,, die häufig im hektischen Pflege-Alltag auf der Strecke bleiben. Das Fachpersonal ist auf den stationären Einrichtungen und bei den ambulanten Diensten so stark eingebunden, dass die pflegerischen Tätigkeiten kaum Zeit für anderes lassen. Um hier eine Entlastung zu schaffen, initiierte Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, das Projekt „Alltagshilfe“. Dabei geht es darum, Arbeitsuchende für diese Aufgabe zu qualifizieren. „Die Idee war – salopp formuliert – zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zum einen unterstützen wir gezielt in einer Schlüsselbranche der Daseinsvorsorge, die massiv unter Fachkräftemangel leidet. Zum anderen bieten wir Menschen im Transferleistungsbezug die Chance auf einen niedrigschwelligen Berufseinstieg, mit dem sie sich hervorragende Perspektiven erschließen können“, erläutert Simmler.

Im ersten Schritt erhob die Abteilung „Leben im Alter“ des Amtes für Soziale Förderung und Teilhabe kreisweit den Bedarf bei den zahlreichen Pflege-Institutionen. Danach identifizierte das Kommunale Center für Arbeit (KCA) 17 an dieser Tätigkeit interessierte Frauen und Männer, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen. Die Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (aQa) konzipierte ein Seminar, in welchem die angehenden Alltagshelferinnen auf ihre neue Aufgabe vorbereitet wurden. Auf dem Lehrplan standen Elemente aus der Hauswirtschafts-Ausbildung sowie Inhalte aus der Qualifizierung zur Betreuungskraft. Im Anschluss vermittelte das KCA die Absolventinnen, viele von ihnen mit Fluchthintergrund, an verschiedene ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen im gesamten Kreisgebiet. So auch die Irakerin Suhad Ameen Abd Alhajaj und Sumaia Mwaket aus Syrien. Die beiden jungen Frauen haben im Seniorenzentrum Biebergemünd der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises ihre berufliche Heimat gefunden. Beide sind auf der Demenzabteilung im Einsatz und kümmern sich liebevoll um die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner. Sie bereiten das Frühstück vor, schaffen Ordnung in den Gemeinschaftsräumen oder sortieren die persönliche Wäsche in den Schrank. Vor allem aber umsorgen sie die Demenzkranken liebevoll. Sie singen beispielsweise mit ihnen oder sich Zeit für einen kurzen Spaziergang. „Die zwei sind echte Perlen, es ist faszinierend zu beobachten, wie selbst schwerst Demenzkranke unter ihrer Fürsorge viel ruhiger und entspannter werden“, schildert Claudia Spahn, Einrichtungsleiterin in Biebergemünd. Man spüre, dass der Umgang mit älteren und kranken Menschen im arabischen Kulturraum einen ganz anderen Stellenwert habe. „Diese selbstverständliche Geduld und Hingabe haben wir im Westen leider inzwischen eingebüßt.“ Im gleichen Haus ist mit dem Syrer Maher Al Shahhaf ein qualifizierter Altenpflegehelfer tätig, der seinen Weg ebenfalls mit Förderung des KCA-Jobcenters beschritten hat. „Die drei sind ein Musterbeispiel für eine gelungene Integration – sowohl in beruflicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht!“, freut sich Beate Langhammer, Vorstandsvorsitzende des KCA.

Aktueller Überblick

Die Quote der Arbeitslosen nach dem SGB II liegt im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 3,1 Prozent. Das entspricht im Juni 2021 exakt 7.091 Arbeitslosen nach dem SGB II im MKK. Die Anzahl der Leistungsbezieher nach dem SGB II betrug in diesem Zeitraum 25.228 Personen. Es gelang dem Jobcenter im Juni 252 Arbeitsuchende in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Zahl der Neuanträge lag bei 434. Im gleichen Zeitfenster nahmen 866 Klientinnen und Klienten des KCA-Jobcenters an einer Maßnahme der aktiven Arbeitsförderung teil.