Junge Arbeitsuchende produzieren Hiphop-Video

„Jeden Morgen aufs Neue, Bruder Hand aufs Herz. Ich kann dich verstehen und ich fühle deinen Schmerz, aber lass dich nicht besiegen, dich nicht unterkriegen. Nimm die Dinge in die Hand, du musst sie selber geradebiegen“: Auch wenn die Passage aus dem Video „Hand aufs Herz“ des „Tribe of Hiphop“ etwas nach Klischee klingt, so spiegelt die Aussage doch sehr präzise die Lebenswirklichkeit der Interpreten wieder. Hinter dem Projekt stecken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines gemeinsamen Angebotes des Jobcenters des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) und der Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA). Unter dem Namen „Spotlight“ konnten von Oktober bis Dezember 2018 erstmals zwölf junge Menschen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) beziehen, dieses neue Format ausprobieren. Am Sonntag wird ihr Beitrag beim 7. Jugend-Kurzfilmfestival in Hanau zu sehen sein.

„Bei Spotlight arbeiten Theaterpädagogen und wecken mit ganz neuen Herangehensweisen die Kreativität und das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, erläutert Michael Krumbe, Vorstand des KCA-Jobcenters, die Grundidee. Was spielerisch anmute sei mit sehr viel Arbeit verbunden gewesen – sowohl vor als auch hinter den Kulissen, ergänzt Hans-Jürgen Scherer, Geschäftsführer der AQA: „Die jungen Klienten haben nicht nur selbst die Musik kreiert, den Text geschrieben, den Song aufgenommen und das Video produziert, sie haben eine Aufnahmebox gebaut, ein Logo entworfen und sogar eigene Kapuzen-Pullover geschneidert.“

Auf diese Weise haben die Mitwirkenden ganz unterschiedliche Werkstätten und Arbeitsbereiche kennen gelernt. „Unser Angebot ist niedrigschwellig und sehr effektiv“, fasst Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Susanne Simmler zusammen, „es richtet sich an Jugendliche, bei denen andere Ansätze bislang nicht gegriffen haben.“ Es sei einer der großen Vorteile eines kommunalen Jobcenters, flexibel und unabhängig immer wieder neue Maßnahmen entwickeln zu können, die den wechselnden Anforderungen gerecht würden. „Wir müssen den Mut haben, auch einmal unkonventionelle Wege zu beschreiten, wenn wir davon überzeugt sind, dass wir damit Menschen erreichen und mobilisieren.“

Dass sich dieser Mut gelohnt hat, davon überzeugte sich Susanne Simmler, die auch die politische Verantwortung für die beiden Kreisgesellschaften KCA und AQA trägt, kürzlich bei der internen Präsentation. „Ich bin ehrlich überwältigt über das fertige Ergebnis. Ich freue mich sehr für alle Beteiligten, sowohl für die Leistungsempfänger als auch für meine Kolleginnen und Kollegen, dass das Konzept so gut aufgegangen ist.“

Als Simmler den Film zum ersten Mal gesehen hatte, regte sie spontan an, diesen im Rahmen des Jugend-Kurzfilmfestivals „Jung & Abgedreht“ am 27. Januar 2019, im Kinopolis Hanau zu präsentieren. Dort war der Film außerhalb der Konkurrenz in der Kategorie „Regionale Helden“ gezeigt.

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