Main-Kinzig-Kreis und KCA-Jobcenter bieten ehemaligen Mitarbeitenden der Hanauer Johanniter neue berufliche Zukunft

Wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel traf im Juni 2018 die Nachricht des Landes Hessen ein, die Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge auf dem Areal des Sportsfield Housing in Hanau nicht länger zu benötigen. Die Johanniter Unfall-Hilfe, die diese Einrichtung seit 2015 mit zuletzt knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrieben hatte, war ebenso vor den Kopf gestoßen, wie der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau. Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete und Verwaltungsratsvorsitzende des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA), hatte sich persönlich in mehreren Terminen vor Ort bei den Verantwortlichen für eine tragfähige Lösung eingesetzt. „Hier standen nicht nur dutzende Arbeitsverhältnisse auf dem Spiel, es ging auch darum, das geballte Know-How zu Gunsten der Menschen mit Fluchthintergrund zu bewahren!“

Gemeinsam mit dem Regionalverband der Johanniter Unfallhilfe suchte Simmler mehrfach das Gespräch mit dem zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt, um auszuloten, welche Zukunftschancen und alternative Optionen bestehen. „Eine schnelle Antwort für alle offenen Fragen kam leider nicht in der Form zustande, wie wir uns das gewünscht hätten“, erläutert die Vize-Landrätin und fährt fort: „So lag der Fokus zunächst darauf, die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unmittelbar von Arbeitslosigkeit bedroht waren, aufzufangen und für sie eine neue Beschäftigung zu finden.“ Dazu hatte Simmler von Anfang an ihre Arbeitsmarkt-Experten aus dem KCA-Jobcenter eng an ihrer Seite. „Sobald die Meldung publik wurde, haben wir uns eingeschaltet, den Kontakt mit den Johannitern gesucht und in kurzer Zeit mit über 30 Betroffenen Einzelgespräche geführt“, so Michael Krumbe, Vorstand des KCA-Jobcenters. Es sei gelungen, allen Interessenten konkrete Job-Angebote zu unterbreiten und man unterstütze auch weiterhin, wo gewünscht.

Sechs Personen stellte das Kommunale Jobcenter unmittelbar selbst ein, eine weitere neue Kollegin konnte für die Ausländerbehörde des Main-Kinzig-Kreises gewonnen werden. „Wir suchen regelmäßig erfahrene Kräfte in unterschiedlichen Professionen“, teilt Krumbe mit. Vier der neuen KCA-Kolleginnen und Kollegen gehen im Fallmanagement an die Standorte Hanau und Gelnhausen, zwei weitere verstärken in unterschiedlichen Funktionen die Zentrale des Kommunalen Jobcenters. Im Rahmen einer Begrüßung mit Austausch zu den ersten Praxiserfahrungen wandte sich Susanne Simmler am 22. Oktober 2018 an die neuen Mitarbeitenden des KCA-Jobcenters und der Kreisverwaltung: „Wir freuen uns, dass Sie jetzt zu uns gehören. Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen sind sehr wertvoll für uns. Sie waren bei Ihrer früheren Aufgabe Ermöglicher – bitte seien Sie dies weiterhin nun gemeinsam mit uns und unseren Instrumenten.“ Die Angesprochenen zeigten sich angetan und brachten wiederum zum Ausdruck, dass sie dem Main-Kinzig-Kreis und seinem Jobcenter sehr dankbar dafür seien, dass diese sofort kompetent agiert hätten. Dort habe man nicht nur geredet, sondern konsequent gehandelt und geholfen. Der Einschnitt aus heiterem Himmel war für viele ein regelrechter Schock, umso erfreulicher war es, dass sich unverzüglich MKK und KCA zuständig erklärt und schnelle Hilfe in die Wege geleitet hatten.

„Es ist einer der großen Vorteile, den wir als Optionskommune besitzen, dass wir im Bereich der Aktiven Leistungen, also bei der Integration von Menschen in Arbeit, personell und inhaltlich selbstständig gestalten und eigenverantwortlich handeln können. So hatten wir hier die Chance, hervorragende Fachkräfte für unser Haus zu gewinnen – diese haben wir nicht ungenutzt verstreichen lassen!“, freut sich abschließend Michael Krumbe.