Wie profitieren junge Menschen bei der Ausbildungsplatz- und Jobsuche von digitalen Lernformaten? Um diese Frage drehte sich ein spannender und fachlich top besetzter Austausch, zu dem das Hessische Ministerium für Soziales und  Integration (HMSI) Mitte Dezember eingeladen hatte. Pandemiebedingt mussten die Organisatoren die ursprünglich in Präsenz geplante Veranstaltung in den virtuellen Raum verlagern. Wobei dieser Umstand thematisch gut zur Kernfrage passte: Die Diskutanten beschäftigten sich mit den aktuellsten Erkenntnissen einer Evaluation der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu einem Projekt der JOBLINGE, einer sowohl privatwirtschaftlich als auch staatlich finanzierten Initiative, die Jugendarbeitslosigkeit bekämpft. Beate Langhammer, Vorstandsvorsitzende des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA), war als Repräsentantin der operativen Sozialverwaltung Teil des Expert*innen-Kreises.

Zu den Teilnehmenden zählten weiter Gerlind Jäckle, Mitglied geschäftsführender Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte in Hessen, Melanie Krüger, Leiterin Strategische Personalentwicklung und Grundsätze Nachwuchskräfte (HDN), Deutsche Bahn AG sowie Dr. Christian Mittermüller, Leiter des Referats „Hessische Arbeitsmarktförderung“ im HMSI. Das Feld der Diskutanten war sich darin einig, dass virtuellen Lern- und Ausbildungsformaten eine zentrale Rolle dabei zukommt, benachteiligte Jugendliche zu aktivieren und zu qualifizieren – vor allem in Zeiten der Pandemie. Gleichwohl müsse man genau hinschauen, wusste Praktikerin Beate Langhammer zu berichten, so beschränke sich die digitale Kompetenz der Unter-25-Jährigen häufig auf Social Media, mobile Endgeräte und Gaming- bzw. Lifestyle-Applikationen; es fehle aber an grundlegenden Fertigkeiten der digitalen Datenverarbeitung und beispielsweise der Handhabung gängiger Textverarbeitungsprogramme. Es gelte, dieser Zielgruppe maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten, kam das Feld überein. Das KCA wird zukünftig sein Maßnahme-Portfolio in Zusammenarbeit mit dem kreiseigenen Bildungsträger aQa GmbH konsequent stärker auf virtuelle Lernformate stützen. Gleichwohl bleibe laut Langhammer die persönliche Begegnung unverzichtbar – auch hier mochte niemand widersprechen.