Fachtag hessischer Jobcenter

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der große Hörsaal des Bildungspartners Main-Kinzig in Gelnhausen. Führungskräfte aus allen hessischen Optionskommunen waren im August 2019 zusammen gekommen, um in einem intensiven Fachtag die eigenen Kompetenzen auszubauen. Als Optionskommunen bezeichnet man Jobcenter, bei denen der jeweilige Landkreis bzw. die kreisfreie Stadt selbstständig und eigenverantwortlich ohne die Agentur für Arbeit sämtliche Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) erbringt. Als Veranstalter hatten die kommunalen Spitzenverbände Hessischer Landkreistag (HLT) und Hessischer Städtetag gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) zur Veranstaltung eingeladen. Das Kommunale Center für Arbeit (KCA), Jobcenter des Main-Kinzig-Kreises stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung.

Der Fokus des facettenreichen Tages lag auf dem „Führen in Sandwich-Positionen“. Die rund 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Wahl zwischen sieben unterschiedlichen Workshop-Angeboten zum Themenkomplex. Diese reichten thematisch von Konfliktmanagement über Beurteilungswesen bis hin zu Widerstandsfähigkeit und Flexibilität. Als besonderen Höhepunkt erlebten die hessenweit angereisten Gäste den aufschlussreichen, unterhaltsamen und motivierenden Vortrag des Pädagogen Dr. Robin Malloy. Dieser veranschaulichte, wie neurophysiologische Aspekte das Führungsverhalten beeinflussen.

„Kommunale Jobcenter sind Kaderschmieden für exzellente Führungskräfte – das hat der Fachtag in Gelnhausen eindrucksvoll belegt“, so Susanne Simmler, Verwaltungsratsvorsitzende des KCA. Man könne als Optionskommune selbstbewusst auftreten und brauche den Vergleich mit Bundesbehörden nicht zu scheuen. Bundesweit treten die rund 100 Kommunalen Jobcenter in einer Aktionswoche vom 26. bis zum 30. August 2019 an, um mit Aktionen und Veröffentlichungen unter dem Motto „Stark. Sozial. Vor Ort“ über die eigene Arbeit zu informieren. Der Main-Kinzig-Kreis ist eine Optionskommune der ersten Stunde. Seit das SGB II 2005 in Kraft getreten ist, erbringt das hiesige Jobcenter alle Aufgaben in kommunaler Eigenverantwortung: Die kreiseigenen Fachleute gewähren Geld- und Sachleistungen. Sie beraten, qualifizieren und vermitteln Arbeitsuchende passgenau in langfristige sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.